Wann und wo sind Sonnenstrahlen besonders schädlich?
Je kürzer der Wellenlängenbereich der Strahlung, die die Haut trifft, umso stärker wird die Haut geschädigt. Die Filterwirkung durch die Ozonschicht der Erde und durch Dunst und Luftverunreinigung ist umso wirksamer, je kürzer die Wellenlänge ist. Daraus ergibt sich, dass die Sonnenstrahlung im Hochgebirge mit seiner „reinen Luft“ mehr UVB-Anteil enthält als in den Städten und an wolkenfreien Tagen mehr als an trüben. Die UVB-Strahlung nimmt mit je 1000 m Höhenunterschied um etwa 20% zu.
Die Intensität der den Erdboden treffenden UV-Strahlung hängt von deren Einfallswinkel ab, d. h. von der Weglänge, die die Strahlung durch die Atmosphäre zurücklegen muss. Daraus ergibt sich, dass der Anteil der schädlichen Sonnenstrahlung mit Annäherung an den Äquator zunimmt, dass sie im Sommer intensiver ist als im Winter und dass die senkrecht stehende Mittagssonne vor allem zu meiden ist. Die Abendsonne enthält kaum noch UVB-Anteil, da dieser auf dem langen Weg durch die Ozonschicht bei tief stehender Sonne zum großen Teil eliminiert wird, während die UVA-Strahlung, die die Sofortbräunung bewirkt, auch bei tief stehender Sonne die Erdoberfläche erreicht.
Es ist jedoch davor zu warnen, sich leichtfertig unter dieser Überlegung im Frühjahr zu stark der Sonne auszusetzen, da die Haut in dieser Zeit wegen der meist noch fehlenden schützenden Grundbräunung und Lichtschwiele besonders empfindlich ist und zu Sonnenbrand neigt. Die UVB-Strahlung im Frühjahr ist in unseren Breiten bereits für einen Sonnenbrand ausreichend.
Zu beachten sind auch die Sonnenlichtreflexionen durch die Erdoberfläche. Die Reflexion wird durch Eis und Schnee um 30-70% verstärkt. Im Gebirge addiert sich dies mit der ohnehin schon vermehrten UVB-Strahlung.
Auch bei verhangenem Himmel kann die Reflexion von UV-Strahlen durch Schnee im Gebirge einen Sonnenbrand bewirken. UV-Strahlen werden auch durch Sand, Zement oder Wasser reflektiert. Dies ist besonders beim Sonnenbaden am Strand, beim Segeln, Surfen und allen anderen Wassersportarten ebenso wie beim Wintersport zu bedenken. Auch alle weiteren Sportarten, die sich im Freien abspielen, bergen die Gefahr einer zu starken Sonnenexposition in sich. Zu nennen sind beispielhaft Tennisspielen, Golf, Bergsteigen, Fußballspielen, Radfahren.
Für wen sind Sonnenstrahlen gefährlich?
Hier wurde bereits auf die Haut-Grundtypen hingewiesen, von denen Typ I und II mit heller Haut, roten bzw. blonden Haaren, blauen Augen, Sommersprossen, Neigung zu Sonnenbrand und fehlender oder geringer Bräunungsfähigkeit durch die Sonne besonders gefährdet sind. Man spricht bei dieser Hautkonstitution von "heller Komplexion".
Mit einem deutlich erhöhten Melanomrisiko müssen Menschen rechnen, die mit "heller Komplexion" in frühen Lebensjahren in sonnenreiche Regionen auswandern bzw. dort (als Kinder von Ausländern, die aus sonnenarmen Regionen stammen) geboren werden. Gefährdet sind auch Menschen, die im Freien arbeiten, wie Bauarbeiter, Fischer, Seeleute, Gärtner und andere. Wer regelmäßig (chronisch) der Sonne ausgesetzt ist, hat ein besonders hohes Risiko zur späteren Entwicklung von Hauttumoren, insbesondere von Basaliomen und von spinozellulären Karzinomen. In höherem Maß melanomgefährdet sind Menschen, die in Räumen arbeiten und in der Freizeit exzessiv sportlichen oder anderen Beschäftigungen im Freien nachgehen. Beispiele dafür sind Bergwanderungen, Skitouren, Surfen, Segeln und Reisen in tropische und subtropische Regionen mit starker Sonnenexposition.
Bei Untersuchungen von Marineangehörigen wurde festgestellt, dass diejenigen, die ständig im Freien arbeiteten und deren Haut an Sonne gewöhnt war, ein geringeres Melanomrisiko hatten als diejenigen, die ständig in Räumen tätig waren und nur in ihrer Freizeit intensiver Sonnenbestrahlung ausgesetzt waren.
Eine besondere Gefährdung stellt die Sonnenexposition von Kindern und Jugendlichen dar. In der Kindheit ist die Empfindlichkeit der Haut für UVB-Strahlen sehr hoch. Kinder suchen selbst nur selten gezielt zum Spielen den Schatten auf; Sonnenschutz wird häufig vernachlässigt. Zahlreiche Maßnahmen können dazu beitragen, das Melanomrisiko der nächsten Generation zu senken.
Einprägsam hierzu ist der Warnslogan der Amerikanischen Krebsgesellschaft: „Grille jetzt und zahle später“, der auf die Spätfolgen der Sonnenexposition hinweist.
Neueste Beiträge
Die Rolle der Immuntherapie bei der Behandlung
Die Immuntherapie nutzt das Potenzial des körpereigenen Immunsystems, um Krebszellen zu erkennen und anzugreifen. Bei der Behandlung von Melanom-Resistenzen gegen zielgerichtete Therapien hat die Immuntherapie erstaunliche Ergebnisse erzielt.
Mentale Stärke nach der Diagnose
Nach einer Diagnose von schwarzem Hautkrebs ist es völlig normal, sich mit einer Vielzahl von Emotionen und Gedanken auseinanderzusetzen. Entspannungstechniken können helfen, mit den Gefühlen nach der Diagnose umzugehen und den Heilungsprozess zu fördern.
Aktuelles zum Hautkrebs
-
Hautkrebs ist gefährlicher, als man denkt
Hautkrebs wird oft unterschätzt.
-
Das schädliche Erbe der 70er-Jahre
Hautärzte rechnen mit deutlichem Anstieg von Melanom-Fällen
-
Was kann man gegen einen Sonnenbrand machen
-
Warum einige Patienten ein Melanom bekommen und andere nicht?
-
Typische Merkmale eines malignen Melanoms.
-
Sonnenbrillen & Hautkrebsprävention
Die richtige Sonnenbrille schützt Sie vor Hautkrebs